Gastronomie

Kenner behaupten, dass die portugiesische Küche nirgendwo vielfältiger und zugleich ehrlicher ist als hier. Nicht von ungefähr gilt der Alentejo als die „gastronomische Seele" des Landes und seine traditionsreichen Kochkünste sind ein fester Bestandteil des regionalen wie auch des nationalen Kulturguts. Dabei ist die Basis einfach: Saisonabhängig wird das genommen, was das eigene Land und das angrenzende Meer oder auch die Flüsse hergeben – immer frisch, wohlgemerkt.

Das äußerst abwechslungsreiche Angebot reicht von Fisch und Meeresfrüchten an der Küste über diverse Fleischgerichte im Landesinneren bis zu verführerischen Süßspeisen und delikatem Käse. Es wird ergänzt durch die Vielfalt der hier wachsenden Kräuter, frisches Obst und Gemüse, das unverzichtbare Brot und das fast schon obligatorische Olivenöl.

Sie gehören zum Alentejo wie die Korkeichen und Olivenbäume: petiscos, die portugiesische Variante der spanischen Tapas. Wenn man sich abends an immer den gleichen Orten zu einem Schwätzchen bei einem Glas Wein trifft, dürfen diese unwiderstehlichen kleinen Häppchen nicht fehlen: gebratene Pilze, gegrillte Paprika, Krakensalat,

Stockfisch mit Kichererbsen, etwas Schinken und Käse... die Liste ist schier unendlich.

Die Alentejanos feiern gerne und es gibt kein Fest – sei es religiöser oder volkstümlicher Natur oder wie zumeist eine Mischung aus beiden – ohne einen reich gedeckten Tisch. Einige Veranstaltungen sind ganz der Küche gewidmet wie etwa das 10-tägige Festival Nacional de Gastronomia in Santarém, das als einer der wichtigsten gastronomischen Groß-Events in Portugal gilt.

Die Bandbreite und Qualität der regionalen Produkte lädt die Künstler unter den Köchen förmlich zum Experimentieren ein. Schon zwangsläufig hat im Alentejo natürlich auch eine gehobene Autorenküche Einzug gehalten, die traditionelle Speisen neu interpretiert und auf raffinierte Art zubereitet.

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